Etwa ein Drittel des heimischen deutschen Obstes wird im Alten Land angebaut – also direkt in oder am Rande Hamburgs. Grund genug für mich, einer Einladung vom Hamburger Bauernverband und der Landwirtschaftskammer Niedersachsen zu folgen und das Obstbauzentrum Esteburg in Jork zu besuchen.
Viel habe ich dort gelernt: Entgegen aller Wetterberichte hat es den ganzen Tag gewittert und geregnet, so dass ich direkt eindrücklich sehen konnte, wie der Klimawandel den Obstbauern zu schaffen macht. Denn in solchen Extremwettern gedeihen beispielsweise Pilze, die der größte Feind für einen knackigen leckeren Apfel sind, besonders gut. Aber auch diverse andere Schädlinge, die früher nie in Norddeutschland heimisch waren, tauchen im Zuge der Klimaerwärmung plötzlich hier auf.
Im Obstbauzentrum wird deshalb auch die Zucht besonders resistenter Sorten erprobt. Gerne würden die Landwirte Schädlinge zudem auf natürlichem Wege mit Nützlingen bekämpfen, doch dafür braucht es klare rechtliche Rahmenbedingungen, um nicht unbeabsichtigt naturschädigende invasive Arten einzuführen. Die Diskussion darüber nehme ich mit in meine politische Arbeit in Berlin.
Wir hatten außerdem spannende Diskussionen zur Unkrautbekämpfung in Wasserschutzgebieten, zu Marktbedingungen der Apfelproduktion sowie zu technischen Möglichkeiten der Durchleuchtung von Äpfeln vor dem Verkauf im Einzelhandel.
Ganz herzlichen Dank an Karsten Klopp, Sibylle Meyer, Ulrich Harms und Christian Maack – auch für das leckere Obst, das ich mitnehmen durfte. Ich habe Hochachtung vor der Arbeit im Alten Land und möchte gern als umweltpolitische Sprecherin daran mitarbeiten, dass der Obstbau im Alten Land noch eine gute, aber auch naturverträgliche lange Zukunft hat!