Grüne Erfolge im Naturschutz

Grüne Erfolge im Naturschutz

Mit der nächsten Sitzungswoche im September beginnt das letzte Jahr der laufenden Legislaturperiode. Auch wenn es manchmal presseöffentlich vielleicht nicht unbedingt so rüberkommt: wir haben in den vergangenen drei Jahren viel auf den Weg gebracht und den Stillstand aus den langen Jahren der Großen Koalition aufgebrochen.

Besonders freue ich mich über unsere Erfolge im Umwelt- und Naturschutz, die ich an dieser Stelle einmal aufführen möchte:

Konkret vor Ort: Das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK)

Gesunde Ökosysteme speichern große Mengen CO2 und leisten so einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Dafür haben wir 3,5 Milliarden Euro bereitgestellt, die ersten Gelder fließen bereits. In Hamburg wird damit z.B. in Sasel ein naturnahes Hochwasserrückhaltesystem finanziert. Ein besonderer Fokus liegt dabei aber auch auf ländlichen Räumen. Viele Kommunen haben Flächen zur Verfügung, die durch ökologische Aufwertung biologische Vielfalt erhalten und Treibhausgase mindern können. Auch Landwirt*innen profitieren vom ANK, z.B. durch Förderung für die Anschaffung bodenschonender Maschinen. Das betrifft z.B. die Bewirtschaftung von Moor- und Mineralböden, sodass durch diese Förderrichtlinie Anreize für eine ökologischere Landwirtschaft gesetzt werden.

Trinkwasser sichern

In Folge des Klimawandels werden Hitze- und Dürreperioden häufiger werden. Wir haben darum die Nationale Wasserstrategie beschlossen, mit der wir uns auf das Wassermanagement der Zukunft vorbereiten. Mit dem zuvor geänderten Wasserhaushaltsgesetz haben wir zudem Städte zur öffentlichen Bereitstellung von Trinkwasser verpflichtet. Im Rahmen der EURO 2024 wurden 51 neue Trinkwasserbrunnen aus dem Etat des Umweltministeriums finanziert, für jedes Turnierspiel eine.  Zwei davon wurden auch in Hamburg aufgestellt, und ergänzen damit vier weitere Trinkwasserbrunnen, die von der Hamburger Umweltbehörde finanziert werden. Die Aufstellung und Installation dieser Brunnen erfolgt laufend durch HAMBURG WASSER.

Europäisches Nature Restoration Law

Nach langen Verhandlungen wurde das EU Nature Restoration Law beschlossen. Ein großer Erfolg für den Naturschutz: Mit ambitionierten Zielen sollen bis 2050 90 Prozent der geschädigten Ökosysteme wiederhergestellt werden. Das gilt für Ökosysteme an Land (Wälder, Böden) aber z.B. auch für Seegraswiesen und Salzmarschen im Meer. Ein großer Erfolg auf europäischer Ebene, der aber auch dem engagierten Einsatz unserer grünen Umweltministerin Steffi Lemke zu verdanken ist. Jetzt gilt es, das Gesetz auf nationaler Ebene umzusetzen, mit dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz und einem nationalen Wiederherstellungsgesetz.

Reaktion auf das Fischsterben in der Oder

Im Sommer 2022 waren viele von uns erschüttert über das Fischsterben in der Oder. Als Reaktion hat das BMUV ein breites Sonderforschungsvorhaben an das Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei in Höhe von 4,8 Millionen Euro vergeben. Dieses wird die ökologischen Schäden im Flussökosystem dokumentieren und den Zustand der Oder überwachen. Daraus werden Revitalisierungsmaßnahmen entwickelt, um die zukünftige Widerstandskraft des Fluss-Auen-Ökosystems zu entwickeln.

Grundwassermodell Lausitz

Mit dem Kohleausstieg und dem Ende des Braunkohleabbaus in der Lausitz verändert sich auch der Wasserhaushalt in den betroffenen Regionen. Mit dem Simulationsmodell „Grundwassermodell Lausitz“ wird ein nachhaltiges Wassermanagement und die Wiederherstellung des natürlichen Wasserhaushalts in der Lausitz vorbereitet. Das Projekt wird vom Bund gemeinsam mit Brandenburg und Sachsen finanziert.

Pressemitteilung: Die Elbvertiefung ist gescheitert

Die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt hat entschieden, die schiffbare Wassertiefe der Hamburger Elbe einzuschränken, weil die Fahrrinne verschlickt ist. Dazu erkläre ich als Bundestagsabgeordnete für Hamburg-Altona und Mitglied des Umweltausschusses:

„Die erneute und massive Verschlickung der Elbfahrrinne ist ein Desaster mit Ansage. Trotz ökologischer Bedenken, die wir als Grüne in den letzten Jahrzehnten immer wieder formuliert haben, wurde der Ausbau politisch durchgedrückt. Leider geben uns die jetzigen Probleme mit unserer skeptischen Haltung recht. Es dürfte jetzt auch dem und der Letzten klar sein, dass die Elbvertiefung gescheitert ist.

Es ist unfassbar bitter, wie diese politischen Fehlentscheidungen sichtbar für alle nun auf Kosten der Natur gehen. Das Ausbaggern war nicht nur wahnsinnig teuer, sondern richtet auch beträchtliche ökologische Schäden an. Es ist und bleibt unverantwortlich, dass der toxische Elbschlick ausgerechnet vor Scharhörn verklappt werden soll und das Ökosystem Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer damit irreparabel schädigen kann. Hierfür werden wir als Bund und Land weiterhin nach anderen Lösungen suchen!

Es ist an der Zeit, die Hamburger Wasserstraßen- und Hafenpolitik sowie Verkehrspolitik im Ganzen neu zu denken. Das müssen in Hamburg sowie bundesweit auch jene Parteien endlich einsehen, die immer nur unhinterfragt Wirtschaftswachstum und Containerumschlagszahlen im Hamburger Hafen jahrelang in den Vordergrund gestellt haben. Die Zeit der Gigomanie ist endgültig vorbei, die Natur zahlt dafür ihren bitteren Preis schon jetzt.“

Die Meldung wurde unter anderem vom Hamburger Abendblatt und der Hamburger Morgenpost (€) aufgegriffen.

Wald, Moore, Felder und Marsch – ein Besuch im Klövensteen

Wald, Moore, Felder und Marsch – ein Besuch im Klövensteen

Lizenz Pixabay CC0

Gemeinsam mit grünen Politikerinnen aus Schleswig-Holstein und Hamburg war Linda am Montag, den 28. März vor Ort im Klövensteen, um mit Andrea Keller, Geschäftsführerin des Regionalparks Wedeler Au e.V., zu sprechen. Bei dem Besuch standen der länderübergreifende Austausch zum Thema Biotopverbund, zu weiteren natur- und umweltpolitischen Themen sowie ein Austausch über die Arbeit des Regionalparks im Fokus. Außerdem machten sich die Politikerinnen einen Eindruck von der Situation der Moore und den Sturmschäden im Wald.

 

 

Regionalpark Wedeler Au

Der Regionalpark Wedeler Au umfasst insgesamt 12.000 Hektar in Hamburg-Altona und Schleswig-Holstein. Die Landschaft hier hat Vielfältiges zu bieten: Wald, Moore, Felder, Geest und Marsch sowie Ausflugshighlights wie die Holmer Sandberge. Die Mitgliedergemeinden des Vereins Regionalpark Wedeler Au sind neben Hamburg-Altona und Wedel auch Kreis und Stadt Pinneberg, Holm, Appen, Heist, Halstenbek, Schenefeld und Hetlingen. Die Geschäftsstelle realisiert zahlreiche kleinere und größere Projekte insbesondere zu den Themen Naturschutz und Naherholung.

v.l. Nadine Mai (Landtagswahlkandidatin für Wedel/Uetersen/Amt GuMS), Ulrike Sparr (Bürgerschaftsabgeordnete), Linda Heitmann (Bundestagsabgeordnete für Altona), Andrea Keller (Geschäftsführerin Regionalpark Wedeler Au), Petra Kärgel (Vorsitzende der Grünen Wedel), Bärbel Sandberg (Beisitzerin im Vorstand der Grünen Wedel), Ines Strehlau (Landtagsabgeordnete in Schleswig-Holstein)

Länderübergreifende Arbeit für Naherholung und Naturschutz

Ziel des Vereins ist es, dass Anwohner*innen und Besucher*innen die Natur um sich herum kennen, schätzen und damit auch schützen zu lernen. Mit Karten und Apps kann die Gegend perfekt erkundet werden. Die Radroutenkarte ist dabei besonders beliebt. Die Smartphone-App EntdeckerRouten bietet im Regionalpark Wedeler Au sechs verschiedene Wege, bei denen die App begleitet und an bestimmten Stationen mit Informationen versorgt. Für Kinder gibt es sogar eine spielerische Schnitzeljagd mit versteckter Route. Auch geben die verschiedenen Pfade dem Regionalpark die Möglichkeit, die Route der Besucher*innen zu lenken. Durch vorgegebene Strecken bleiben sie auf den vorgesehenen Wegen, was sich nachhaltig auf die umliegende Natur auswirkt.

Nebenbei haben die grünen Politikerinnen über die konventionelle Landwirtschaft gesprochen. Diese scheint den Amphibien in der Umgebung zuzusetzen. Sichere Wege über Felder und auch das bestehende Amphibienleitsystem unter der Straße hindurch sind für die Tiere von großer Bedeutung, damit sie unbeschadet zwischen ihren Sommer- und Winterquartieren wandern können.

Um Landschaft und Tiere hier im länderübergreifenden Regionalpark Wedeler Au weiterhin wirksam zu schützen, müssen und werden die Grünen der Region auf Kreis-, Landes-, und Bundesebene gut politisch zusammenarbeiten. Dafür waren der Termin und das Gespräch mit Andrea Keller ein wichtiger erster Baustein.