Ein besonderes Highlight der letzten Wochen: Der Besuch im FLAKS! FLAKS ist das Zentrum für Frauen, Lernen, Arbeit, Kontakt und Service. Gemeinsam mit Mareike Engels, sozialpolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion, habe ich bei Kaffee und Gebäck die herzliche Atmosphäre, die engagierte Einrichtung und inspirierte Besucherinnen kennengelernt.
Das FLAKS ist als Mehrgenerationenhaus: Ein Ort der Begegnung, Beratung, Bildung und Beschäftigung – speziell für zugewanderte Frauen, die nicht im deutschen Bildungssystem aufgewachsen sind. Hier gibt es Sprachkurse, Computerplätze, vegetarisches Essen und vor allem viel Raum für Gemeinschaft und Unterstützung.
Doch gemeinsam mit der Erläuterung des tollen Angebots hat uns Geschäftsführerin Anna Tranziska auch über verschiedene Herausforderungen erzählt: Die Finanzierung der Sozialberatung, die Instandhaltung der Räumlichkeiten und faire Löhne für Mitarbeitende stehen ständig unter Druck. Hier muss eine zuverlässige Finanzierung her, um diesen wichtigen Ort weiterhin möglich zu machen. Orte der Begegnung sind in diesen Zeiten von großer Bedeutung.
Vor kurzem war ich bei Achilles Altona an der Holstenstraße im Gespräch mit dem VPT – Verband für Physiotherapie. Wir haben dabei über die Schwierigkeiten gesprochen, denen das Berufsfeld aktuell ausgesetzt ist.
Bezahlung: Die Vergütung von Physiotherapeut*innen hängt an den Patient*innenpauschalen, die von den Krankenkassen bezahlt wird und ist sehr knapp bemessen, um Personal- und Sachkosten zufriedenstellend zu decken.
Fachkräftemangel: Vergütung und durchgetaktete Arbeitsbedingungen führen u.a. zu großem Mangel in der Branche, auch in der Ausbildung. Teilweise bietet eine Karriere im Personal Training sogar bessere Chancen.
Bürokratie: Neue Patient*innen ins System aufzunehmen, die Überprüfungs-Prozesse mit den Krankenkassen und vieles mehr ohne gut ausgebildete Praxisassistenz und modernste Technik zu Lasten der Therapiezeiten
Trotz all dieser Herausforderungen gibt es engagierte Menschen, die sich für Verbesserungen einsetzen. Erste Fortschritte bei der Vergütung, der Anerkennung ausländischer Fachkräfte und der Digitalisierung zeigen, dass Veränderung möglich ist. Und auch ich will daran gern mitwirken.
Kochen verbindet – Menschen und Kulturen. Genau das konnte ich beim Besuch bei dem Verein „Über den Tellerrand“ in ihrem Co-Working-Space im Haus des Engagements Hamburg erleben.
Seit 2013 bringt dieser großartige Verein Menschen mit verschiedensten Hintergründen zusammen: Durch gemeinsames Kochen, aber auch Tanzen oder Ausflüge. Das Projekt schafft Begegnungen auf Augenhöhe – kostenlos und offen für alle. Und das inzwischen nicht nur in Berlin und Hamburg wo sich die ersten Aktiven an die Kochtöpfe wagten – sondern auch an vielen weiteren Orten in Deutschland.
Auch hier zeigt sich, wie wichtig verlässliche Förderung für solche Projekte ist, gerade jetzt, wo der Bundeshaushalt noch nicht beschlossen ist. Ich bin beeindruckt von der Energie und der Professionalität des Teams, das mit viel Herz und Ehrenamt Integration lebt – und werde mich weiter dafür einsetzen, dass solche Initiativen Planungssicherheit bekommen.
Wenn Ihr einen Ort sucht, an dem Menschen sich begegnen und Einsamkeit keine Chance hat, dann schaut doch mal bei einem der monatlichen Kochabende in Lurup oder Wilhelmsburg vorbei.
Erfolgreich gelebte Integration vor Ort – zu Besuch beim Runden Tisch Blankenese.
Während in diesem Wahlkampf vielfach reißerisch und an den Realitäten vieler Menschen vorbei über Vielfalt in unserer Gesellschaft diskutiert wird, setzt sich der Runde Tisch Blankenese seit acht Jahren für faire Integrationspolitik, die Schaffung von Chancen auf dem Arbeitsmarkt und Begegnungen auf Augenhöhe. Aus diesem Grund habe ich den Runden Tisch diesen Monat gemeinsam mit Filiz Demirel, Sprecherin für Arbeitsmarkt, Migration und Antidiskriminierung der Grünen Bürgerschaftsfraktion, besucht und ins Gespräch gekommen.
Die Arbeit des Runden Tischs hat uns wirklich begeistert: Die Ehrenamtlichen organisieren Aktionen zum Deutschlernen oder interkulturelle Begegnungen und sind sehr erfolgreich darin, Menschen mit Fluchtgeschichte und Unternehmen zusammenzubringen.
Unter dem Motto „Erst geflüchtet, jetzt geschätzt“ arbeiten sie außerdem daran, die Erfolgsgeschichten, die es überall in Deutschland und gerade aber auch in Hamburg und Altona gibt, in die breite Öffentlichkeit zu tragen.
Ein wichtiger Aspekt dabei ist auch die Vermittlung in den Arbeitsmarkt. Nicht nur für die Menschen, die nach Deutschland gekommen sind, ist es wichtig, schnell einen festen Beruf auszuüben und so gut anzukommen. Auch unsere Wirtschaft braucht dringend Arbeits- und Fachkräfte.
Menschen in Blankenese – mit und ohne Fluchterfahrung – zusammen zu bringen, das hat sich der Runde Tisch zur Herzenssache gemacht. Ich nehme viele inspirierende Gespräche und Anregungen aus diesem tollen Treffen mit!
Wohn- und Obdachlosigkeit überwinden – das ist mir schon immer ein wichtiges politisches Anliegen. Auf dem Weg dahin braucht es die Zusammenarbeit mit sozialen und Hilfseinrichtungen für wohnungslose Menschen. Mir ist es dabei wichtig, vor Ort im Austausch zu sein, darum habe ich kürzlich die Ambulante Hilfe Hamburg e.V. besucht.
Die Ambulante Hilfe Hamburg berät und unterstützt Menschen ohne Wohnung oder in Wohnungsnot. In insgesamt 7 Beratungsstellen in Hamburg unterstützen Berater*innen diese Zielgruppe auf dem Weg zurück in eigenen Wohnraum oder dabei, das Dach über dem Kopf gar nicht erst zu verlieren. Außerdem vermitteln sie an andere Einrichtungen wie z.B. Suchtkrankenhilfe oder Frauenhäuser. Auch in Altona ist für dieses Angebot die Ambulante Hilfe Hamburg zuständig.
Gemeinsam mit Mareike Engels, sozialpolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion, habe ich mich dabei u.a. über das Modellprojekt „Dele“ informiert: Wohnungen gehen nicht nur durch Mietschulden verloren. Das Projekt „Dele“ hilft desorganisiert lebenden Menschen, die im Übermaß Dinge sammeln – erfolgreich und frühzeitig, bevor eine Räumung droht.
Die Ambulante Hilfe hat uns dabei auch von den aktuell größten Hürden für ihre Arbeit berichtet:
Es gibt aktuell zu wenig Wohnraum und zu lange Wartelisten
Der Fachkräftemangel trifft auch die Sozialarbeit
Ohne Dolmetscher*innen stehen oft Sprachbarrieren der Kommunikation im Weg
Drei Dinge, ich noch einmal ganz besonders aus dem Termin mitgenommen habe:
Krisen vermeiden, bevor sie entstehen! Es braucht mehr Fokus auf Prävention statt ausschließlich auf Krisenbewältigung.
Das Angebot an Notwohnungen für Frauen & Familien muss ausgebaut werden
Es braucht eine Verstärkung der Straßensozialarbeit.
Der Sozialdienst katholischer Frauen (SKF) hilft Frauen mit psychischen Erkrankungen, schwierigen Lebensumständen und sozialen Problemen – mit Wohnangeboten, Beratungsstellen & Kleiderspenden. Doch die Herausforderungen sind groß:
Wohnraum fehlt: Ohne Dringlichkeitsbestätigung für die Betroffenen gibt es kaum Chancen auf eine Wohnung.
Finanzierung: Projekte werden eingestellt, weil Verwaltungskosten nicht gedeckt sind.
Psychische Erkrankungen: Betroffene finden kaum Therapieplätze – SKF bleibt oft ihre einzige Stütze.
Überlastung der Mitarbeitenden: Fachkräftemangel und hohe Belastung machen die Arbeit schwer.
Gemeinsam mit Mareike Engels, sozialpolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion in Hamburg, habe ich mich mit dem SKF ausgetauscht und einige Ansätze mitgenommen, für die ich mich auch weiterhin politisch einsetzen werde.
Wohnraum muss für psychisch erkrankte Frauen zugänglicher werden.