Vor kurzem war ich bei Achilles Altona an der Holstenstraße im Gespräch mit dem VPT – Verband für Physiotherapie. Wir haben dabei über die Schwierigkeiten gesprochen, denen das Berufsfeld aktuell ausgesetzt ist.
Bezahlung: Die Vergütung von Physiotherapeut*innen hängt an den Patient*innenpauschalen, die von den Krankenkassen bezahlt wird und ist sehr knapp bemessen, um Personal- und Sachkosten zufriedenstellend zu decken.
Fachkräftemangel: Vergütung und durchgetaktete Arbeitsbedingungen führen u.a. zu großem Mangel in der Branche, auch in der Ausbildung. Teilweise bietet eine Karriere im Personal Training sogar bessere Chancen.
Bürokratie: Neue Patient*innen ins System aufzunehmen, die Überprüfungs-Prozesse mit den Krankenkassen und vieles mehr ohne gut ausgebildete Praxisassistenz und modernste Technik zu Lasten der Therapiezeiten
Trotz all dieser Herausforderungen gibt es engagierte Menschen, die sich für Verbesserungen einsetzen. Erste Fortschritte bei der Vergütung, der Anerkennung ausländischer Fachkräfte und der Digitalisierung zeigen, dass Veränderung möglich ist. Und auch ich will daran gern mitwirken.
Erfolgreich gelebte Integration vor Ort – zu Besuch beim Runden Tisch Blankenese.
Während in diesem Wahlkampf vielfach reißerisch und an den Realitäten vieler Menschen vorbei über Vielfalt in unserer Gesellschaft diskutiert wird, setzt sich der Runde Tisch Blankenese seit acht Jahren für faire Integrationspolitik, die Schaffung von Chancen auf dem Arbeitsmarkt und Begegnungen auf Augenhöhe. Aus diesem Grund habe ich den Runden Tisch diesen Monat gemeinsam mit Filiz Demirel, Sprecherin für Arbeitsmarkt, Migration und Antidiskriminierung der Grünen Bürgerschaftsfraktion, besucht und ins Gespräch gekommen.
Die Arbeit des Runden Tischs hat uns wirklich begeistert: Die Ehrenamtlichen organisieren Aktionen zum Deutschlernen oder interkulturelle Begegnungen und sind sehr erfolgreich darin, Menschen mit Fluchtgeschichte und Unternehmen zusammenzubringen.
Unter dem Motto „Erst geflüchtet, jetzt geschätzt“ arbeiten sie außerdem daran, die Erfolgsgeschichten, die es überall in Deutschland und gerade aber auch in Hamburg und Altona gibt, in die breite Öffentlichkeit zu tragen.
Ein wichtiger Aspekt dabei ist auch die Vermittlung in den Arbeitsmarkt. Nicht nur für die Menschen, die nach Deutschland gekommen sind, ist es wichtig, schnell einen festen Beruf auszuüben und so gut anzukommen. Auch unsere Wirtschaft braucht dringend Arbeits- und Fachkräfte.
Menschen in Blankenese – mit und ohne Fluchterfahrung – zusammen zu bringen, das hat sich der Runde Tisch zur Herzenssache gemacht. Ich nehme viele inspirierende Gespräche und Anregungen aus diesem tollen Treffen mit!